Waldkliniken Eisenberg
Deutsches Zentrum für Orthopädie
Department Hand- und Fuß
Das Department für Hand- und Fußchirurgie genießt national und international einen erstklassigen Ruf in der Behandlung von Erkrankungen der Hände, Füße und des oberen Sprunggelenks.
Aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen ist der Aufbau unserer Hände und Füße äußerst komplex. Bei Erkrankungen durch Verschleiß, Verletzungen, Fehlbelastungen oder Rheuma starten wir Ihre Behandlung zunächst mit einer exakten Diagnostik.
Anschließend tun wir alles, um Ihre Beschwerden konservativ oder operativ zu lindern. Dabei greifen unsere Spezialisten auf langjährige Erfahrung zurück, sowohl bei der Auswahl der konservativen Behandlungsmöglichkeiten, bei Standardeingriffen als auch bei komplexen Operationen.
Unser Ärzteteam
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Dr. Andreas Wagner
Departmentleiter Hand und Fuß
Facharzt für Orthopädie, Rheumatologie, Handchirurgie, Spezielle Orthopädische Chirurgie, Physikalische Therapie und Chirotherapie
Karina Busch-Litzenberger
Fachärztin Orthopädie und Unfallchirurgie
Leah Bergner
Ferdinand Schwarz
Waldkliniken Eisenberg
Deutsches Zentrum für Orthopädie
Hand
Wir behandeln in unserem Zentrum schwerpunktmäßig Menschen nach Unfällen, mit Verschleißerkrankungen der Hand- und Fingergelenke (Arthrose), Nervenengpass-Syndromen am Handgelenk und rheumatischen Veränderung der Hand. Die wichtigsten Informationen zu diesen Erkrankungen haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Arthrose
Arthrose
Die Arthrose bezeichnet einen Gelenkverschleiß, der über das altersübliche Maß hinausgeht. Ursachen können Überlastung, Fehlstellungen der Gelenke, Knochenerkrankungen oder erbliche Veranlagung sein.
Im Handbereich tritt die Arthrose hauptsächlich in drei Formen auf:
- als Herbenden-Arthrose an den Fingerendgelenken
- als Bouchard-Arthrose an den Fingermittelgelenken
- als Rhiz-Arthrose am Daumensattelgelenk
Dabei bilden sich an den äußeren oder mittleren Fingergelenken Verdickungen. Patienten klagen über Morgensteife der Finger und über Schmerzen bei einfachen Bewegungen wie z. Bsp. dem Öffnen einer Flasche. Später können die Beschwerden heftiger werden und auch in Ruhestellung der Hand auftreten. Häufig gehen diese mit einer Einschränkung der Bewegungsfähigkeit der Finger einher, die Gelenke lassen sich nur noch vermindert beugen.
Bei der Behandlung der Arthrose an Hand- und Fingergelenken stehen uns verschiedene konservative Maßnahmen zur Verfügung.
Zu Beginn der Erkrankung können gezielte physiotherapeutische Übungen oder medikamentöse Therapie helfen.
Wenn diese Schritte nicht zum Erfolg führen, die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten oder starke Verformungen an den Fingergelenken auftreten, wird der Arzt zu einer operativen Therapieform raten.
Mögliche Therapieformen:
- Versteifung der Gelenke
- Künstliche Gelenke
Nervenengpass-Syndrom
Nervenengpass-Syndrom
Bei Nervenengpass-Syndromen bedrängt umliegendes Gewebe die versorgenden Nerven, die dadurch beschädigt werden.
Das bekannteste von ihnen ist das Karpaltunnelsyndrom: Die Patienten leiden unter Schmerzen, Taubheitsgefühlen und einer Kraftminderung in der Hand. Zunächst treten die Beschwerden nur sporadisch und bei Belastung des Handgelenks auf, später kann es zu ausgeprägten Ruheschmerzen kommen.
Am Anfang der Erkrankung kann eine konservative Behandlung zum Erfolg führen, zum Beispiel kann es helfen, Arm und Handgelenk während der Nacht durch eine Unterarmschiene ruhig zu stellen.
Helfen konservative Maßnahmen nicht und treten ausgeprägte, lang andauernde Schmerzen auf, wird der behandelnde Arzt zu einer Operation raten. Dieser Eingriff erfolgt in den meisten Fällen ambulant.
Rheuma
Rheuma
Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung: Sie ist charakterisiert durch schmerzhafte Schwellungen der Gelenke und führt in ihrem Verlauf zu Gelenkzerstörung und zunehmender Bewegungseinschränkung.
Dabei treten oft Veränderungen im Handbereich auf, zum Beispiel Rötungen, Schwellung oder Verkrümmung der Finger. In vielen Fällen können wir diese Handfunktionsstörungen durch chirurgische Eingriffe verbessern oder wenigstens aufhalten.
Waldkliniken Eisenberg
Deutsches Zentrum für Orthopädie
Fuß
Die Fußchirurgie an den Waldkliniken Eisenberg deckt das gesamte Spektrum der Fußchirurgie ab. Die wichtigsten Informationen zu unseren Schwerpunkten haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Spreizfuß
Spreizfuß
Ein Spreizfuß entsteht dann, wenn die quere Stabilität der Mittelfußknochen nicht mehr gewährleistet ist. Ursächlich hierfür kann eine anlagebedingte Muskel- und Bänderschwäche sein, aber auch externe Faktoren (Übergewicht, ungeeignetes Schuhwerk) spielen eine Rolle. Durch den Stabilitätsverlust verbreitert sich der Vorfuß – im Extremfall nimmt er eine dreieckige Form an – und die Belastung im Bereich der zentralen Mittelfußköpfe steigt.
Aus diesem Grund entwickeln sich an dieser mechanisch überbeanspruchten Fußregion (Mittelfußköpfe II, III und IV) schmerzhafte Schwielen. Parallel zu dieser Entwicklung kommt es in unterschiedlichem Umfang zur Ausbildung von Zehenfehlstellungen (Hallux valgus, Krallenzehe, Hammerzehe, Klauenzehe) oder zur Entwicklung schmerzhafter Nervenengpasssyndrome (Morton-Neurom).
Spreizfußbeschwerden können grundsätzlich mit konservativen Mitteln behandelt werden, zum Beispiel mit individuell angepassten Einlagen, die den schmerzhaften Bereich entlasten und weich polstern. Auch eine regelmäßige Fußpflege mit Entfernung der Schwielen kann beschwerdelindernd wirken. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, Schuhe mit weichen Sohlen zu tragen. Gymnastische Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur sind sinnvoll, bei bereits formverändertem Fuß ist der erzielbare Effekt allerdings begrenzt.
Kann durch konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung der Spreizfußbeschwerden erzielt werden, können operative Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Hierzu zählen stellungskorrigierende Eingriffe an den Mittelfußstrahlen (zum Beispiel Weil-Osteotomie), bei denen die Mittelfußköpfe angehoben werden, um so eine Druckentlastung der schmerzhaften Schwielen zu erzielen.
Hallux valgus/ridigus
Hallux valgus
Der Hallux valgus (Ballenzeh) ist die häufigste Großzehenfehlstellung: Dabei neigt sich die Großzehe in unterschiedlichem Ausmaß zur Kleinzehenseite und der Großzehenballen tritt seitlich hervor. An der Innenseite des Ballens kommt es so beim Tragen von Schuhen zu einer vermehrten Reibung und zusätzlichen Druck auf die Weichteile. Dies kann sich bis zur Ausbildung von schmerzhaften Schleimbeuteln fortsetzen.
Je nach Ausmaß der Fehlstellung kann die Großzehe an die angrenzende zweite Zehe stoßen und hier zu schmerzhaften Schwielen führen. Auch kann die Kleinzehe nach oben verdrängt werden, was die Entwicklung von Krallen- oder Klauenzehen fördert.
Die Ursachen des Hallux valgus sind vielgestaltig: angeborene Veränderungen, erbliche Belastungen und eine Muskel-Bänderschwäche sein. Auch das jahrelange Tragen falschen Schuhwerks (hohe Absätze, enge Schuhspitze) trägt zur Entwicklung eines Hallux valgus bei.
Eine ursächlich orientierte konservative Behandlung des Hallux valgus gibt es nicht. Zur Beschwerdelinderung über dem schmerzhaften Ballen sind ausreichend weite oder im Vorfußbereich offene Schuhe empfehlenswert. Zehenspreizer können hilfreich sein, wenn der schmerzhafte Kontakt zwischen Großzehe und Kleinzehe im Vordergrund steht. Durch Bandagen oder Lagerungsschienen kann im Erwachsenenalter keine Stellungskorrektur mehr erzielt werden.
Eine dauerhafte Stellungskorrektur der Großzehe lässt sich nur durch eine Operation erzielen. Je nach Ausprägung der Fehlstellung, Patientenalter, funktionellem Anspruch und eventuellen Begleiterkrankungen stehen verschiedene operative Methoden zur Verfügung. Grundlage der Hallux valgus-Operation ist die Achsenkorrektur des ersten Mittelfußstrahls, die durch geeignete Weichteilmaßnahmen am Großzehengrundgelenk ergänzt wird.
Durch Anwendung moderner Operationsverfahren und stabiler Fixationsverfahren ist die Belastung des Fußes in speziellen Schuhen unmittelbar nach der Operation wieder möglich. Gipsverbände gehören damit der Vergangenheit an. Eine konsequente Hochlagerung des Fußes, Bewegungsübungen und physikalische Therapiemaßnahmen (Kälteanwendung, Lymphdrainage) reduzieren die Schwellung des Vorfußes und verkürzen den Genesungsprozess.
Hallux rigidus
Der Hallux rigidus (Hallux limitus) beschreibt den Gelenkverschleiß am Großzehengrundgelenk. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit des Großzehs kommt es beim Abrollen des Fußes zu ständig wiederkehrenden Schmerzen.
Oft bilden sich streckseitig große Knochenwucherungen aus, die im Schuh zusätzliche Druckschmerzen verursachen. Die Ursache der Erkrankung ist vielschichtig: angeborene Formstörungen des ersten Mittelfußknochens, vorausgegangene Knorpelschäden (Sportverletzungen) oder Stoffwechselerkrankungen (Gicht).
Die konservative Behandlung besteht je nach Erkrankungsstadium in gezielten physiotherapeutischen Maßnahmen, Injektionen in das Gelenk und orthopädieschuhtechnischer Maßnahmen (Sohlenversteifung und Ballenrolle).
Die operativen Maßnahmen richten sich nach dem Ausmaß der Erkrankung und der noch vorhandenen Gelenkbeweglichkeit. Während im Frühstadium gelenkerhaltende Eingriffe möglich sind, die den Bewegungsumfang des Gelenks verbessern, sind in den Spätstadien die Gelenkversteifung (Arthrodese) oder Resektionsarthroplastik (Operation nach Valenti) indiziert.
Die Entscheidung, welche Operationsmethode zum Einsatz kommt, richtet sich nach den funktionellen Anforderungen des Patienten, seinem Alter und der Krankheitsursache.
Kleinzehendeformitäten
Kleinzehendeformitäten
Verformungen der Kleinzehen können durch ein Muskelungleichgewicht entstehen, durch eine anlagebedingte Überlänge der Kleinzehe, eine begleitende Hallux valgus-Fehlstellung sowie ungeeignetes Schuhwerk.
Am häufigsten ist eine Beugefehlstellung im Mittelgelenk (Krallenzehe), die mit einer schmerzhaften Schwiele über dem Gelenk einhergeht. Befindet sich das Grundgelenk zusätzlich in einer Überstreckstellung, so liegt eine Klauenzehe vor. Vordergründig werden Schmerzen unter dem betreffenden Mittelfußkopf beklagt.
Die Hammerzehe ist eine seltene Fehlstellung und beschreibt eine isolierte Beugefehlstellung im Endglied, so dass bei Belastung Druckschmerzen an der Zehenkuppe mit Verformung des Zehennagels auftreten können.
Die konservative Therapie der Kleinzehendeformitäten besteht in einer lokalen Polsterung der schmerzhaften Stellen, dem Tragen ausreichend weiter oder offener Schuhe sowie individuell angepasster Einlagen und einer regelmäßigen Fußpflege.
Die Palette operativer Maßnahmen ist groß und richtet sich nach dem Ausmaß der Fehlstellung und den begleitenden Vorfußdeformitäten. Ziel der Operation ist das Wiederherstellen eines geraden Kleinzehs, der im Stehen ausreichenden Bodenkontakt hat.
Während im Frühstadium Weichteileingriffe an Sehnen und Gelenkkapseln ausreichend sein können, müssen bei fortgeschrittenen Stadien oft Gelenkversteifungen im Mittel- oder Endgelenk durchgeführt werden. Bei Klauenzehenfehlstellungen mit Überstreckstellung der Zehe im Grundgelenk können sogar Verkürzungen der Mittelfußknochen erforderlich werden, um den Mittelfußschmerz zu beseitigen.
Knick-Platt-Fuß
Knick-Platt-Fuß
Der Knick-Platt-Fuß bezeichnet eine Fehlstellung, bei der die Fersenachse gegenüber der Unterschenkelachse unter Belastung nach außen abknickt (Knickfuß). Gleichzeitig flacht sich das Fußgewölbe in unterschiedlichem Umfang ab (Senkfuß, Plattfuß).
Erwachsene, bei denen sich ein Knick-Plattfuß entwickelt, haben anfangs Schmerzen hinter dem Innenknöchel und dem inneren Fußrand. Ursache dafür ist eine Schädigung oder ein Versagen der Sehne des hinteren Schienbeinmuskels (Musculus tibialis posterior). Deshalb ist auch der Zehenspitzenstand erschwert oder sogar gar nicht mehr möglich. Später verändert sich die Fußform. Am Fußinnenrand können sich schmerzhafte Knochenvorsprünge entwickeln und es treten zunehmend Schmerzen an der Fußaußenseite auf.
Die konservative Behandlung besteht im Frühstadium in individuell angepassten stabilen Einlagen und gezielten physiotherapeutischen Maßnahmen. Allerdings sind diese Maßnahmen nicht geeignet, eine bereits vorhandene Fehlstellung zu korrigieren oder das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Deshalb ist es wichtig, sich mindestens alle drei Monate vom Orthopäden untersuchen zu lassen, um ein Fortschreiten der Deformität frühzeitig erkennen zu können.
Eine Stellungskorrektur des Fußes mit entsprechender Beschwerdelinderung ist nur durch operative Maßnahmen möglich. In einem frühen Stadium kann die erkrankte Sehne ersetzt werden (Sehnentransfer). Dieser Eingriff wird beim Erwachsenen immer mit einer Stellungskorrektur des Fersenbeins kombiniert.
In fortgeschrittenen Stadien müssen die in Fehlstellung befindlichen Gelenke des Rückfußes wieder in ihre ursprüngliche Position versetzt und in dieser Stellung versteift werden. Nach der Operation wird der Fuß für sechs bis zehn Wochen in einem Gipsverband oder einem speziellen Schuh ruhiggestellt. Für diese Zeit muss der Fuß geschont werden, der Patient sollte Gehstützen verwenden.
Danach kann er gemeinsam mit Physiotherapeuten den Fuß an zunehmende Belastungen gewöhnen. Zusätzliche orthopädische Maßnahmen wie Bettungseinlagen oder Maßschuhe unterstützen den Genesungsprozess.
Hohlfuß
Hohlfuß
Der Hohlfuß ist gekennzeichnet durch eine überhöhte Längswölbung. Die Ursache liegt meist in Muskel- oder Nervenerkrankungen (z.B. hereditäre sensomotorische Neuropathie).
Während der Hohlfuß im Kindes- und Jugendalter noch gut kompensiert wird, treten im Erwachsenenalter je nach Form der Deformität belastungsabhängige Schmerzen am Rückfuß oder Schmerzen unter den Mittelfußköpfen auf.
Die konservative Therapie besteht in einer individuell angepassten Bettung des Fußes. Hierfür ist oft orthopädisches Schuhwerk erforderlich.
Die operativen Maßnahmen orientieren sich an der Form und dem Ausmaß der Fehlstellung. Ziel der Behandlung ist es, die Ferse in Relation zum Unterschenkel zu begradigen und das überhöhte Fußgewölbe abzuflachen. Hierzu sind in aller Regel neben Weichteileingriffen (Sehnentransfer), Eingriffe am Knochen (Stellungskorrektur) und den Gelenken (Versteifung) erforderlich.
Nach der Operation sind Gipsverbände über mehrere Wochen (sechs bis zehn Wochen) unverzichtbar.
Arthrose an Fußwurzel und Rückfuß
Arthrose an Fußwurzel und Rückfuß
Eine Arthrose (Knorpelverschleiß) an den Gelenken der Fußwurzel oder des Rückfußes entwickelt sich meist infolge vorausgegangener Verletzungen (Knochenbrüche, Bandzerreißungen) oder Formveränderungen des Fußes (Knick-Plattfuß).
Typischerweise klagen Patienten über belastungsabhängige Schmerzen im Fuß beim Gehen und Stehen, Barfußlaufen ist oft gar nicht mehr möglich. Im Bemühen, dem Schmerz auszuweichen, entwickeln die Betroffenen oft ein unphysiologisches Gangbild, das zu Schmerzen im gesamten Bein und der Beckenregion führen kann.
Die konservative Behandlung kann in gezielten Gelenkinjektionen bestehen. Weiterhin kann das schmerzhafte Gelenk durch spezielle Schuhe (Sohlenversteifung, Abrollhilfe) entlastet werden.
Die operative Therapie besteht in aller Regel in einer Versteifung des betroffenen Gelenks. Bis zur knöchernen Heilung muss der Fuß über sechs bis zehn Wochen in einem Unterschenkelverband oder einem speziellen Schuh ruhiggestellt werden.
Arthrose am oberen Sprunggelenk
Arthrose am oberen Sprunggelenk
Das obere Sprunggelenk ist ein stark belastetes Gelenk, das beim Gehen und sportlichen Aktivitäten ein Vielfaches des Körpergewichts tragen muss. Verletzungen des Gelenks, zum Beispiel häufiges Umknicken, sind ursächlich dafür, dass sich später verschleißbedingte Knorpelveränderungen ausbilden. Entzündliche Gelenkveränderungen (z.B. Rheumatoide Arthritis) oder Stoffwechselerkrankungen können ebenfalls zu einem Gelenkverschleiß führen.
Der Gelenkverschleiß (Arthrose) entwickelt sich oft schleichend über mehrere Jahre: Gelegentliche Schmerzen beim Treppensteigen oder Gehen auf unebenem Gelände entwickeln sich zu Dauerschmerzen mit Bewegungseinschränkung. Auch das Autofahren kann hierdurch beeinträchtigt werden.
Konservative Maßnahmen bestehen im Frühstadium in gezielten physiotherapeutischen Anwendungen, Gelenkinjektionen und Veränderungen des Schuhwerks (Schuhe mit weichen Sohlen, Sohlenversteifung mit Mittelfußrolle). Führen diese Behandlungen nicht zur gewünschten Beschwerdelinderung, kommen je nach Stadium der Erkrankung unterschiedliche operative Behandlungsmöglichkeiten in Frage.
Handelt es sich um einen umschriebenen Knorpelschaden, so kann durch einen arthroskopischen Gelenkeingriff die Bildung eines Ersatzknorpels stimuliert werden. Auch die Transplantation von Knorpel-Knochen-Segmenten oder die Verpflanzung von patientenspezifisch gezüchteten Knorpelzellen ist möglich.
Liegt die Ursache des Gelenkverschleißes in einer Achsenfehlstellung des Unterschenkels oder des Rückfußes (meist nach Knochenbrüchen), so kann in geeigneten Fällen eine Stellungskorrektur durchgeführt werden, damit das Sprunggelenk wieder achsengerecht belastet wird.
In fortgeschrittenen Stadien kann das Gelenk aufgrund des Knorpelverschleißes nicht mehr erhalten werden. Hier sind entweder der künstliche Gelenkersatz oder die Versteifung des oberen Sprunggelenks möglich. Beide Methoden haben ihre speziellen Vor- und Nachteile, so dass die Entscheidung zu einem der beiden Verfahren mit dem Patienten abgesprochen werden muss.
Bei der Versteifung wird der Unterschenkel mit dem Rückfuß verbunden, so dass das Abrollen des Fußes beim Gehen anschließend behindert ist. Allerdings übernehmen die angrenzenden Gelenke teilweise diese Funktion, so dass das Gangbild nicht offensichtlich verändert ist. Nach der Operation muss der Fuß in einem Unterschenkel-Verband oder einem speziellen Schuh über sechs bis acht Wochen ruhiggestellt werden. Anschließend wird zur Verbesserung des Gangbilds die Sohle des Konfektionsschuhs verändert.
Nach dem Einbau eines künstlichen Gelenks beginnen unmittelbar nach der Operation Bewegungsübungen. Nach Abschluss der Wundheilung (ca. 14 Tage) kann der Fuß in einem speziellen Schuh voll belastet werden. Erst nach vier bis sechs Wochen geht man zum Konfektionsschuhwerk über.
Nervenengpass-Syndrom
Nervenengpass-Syndrom
Zu den bekanntesten Nervenengpass-Syndromen des Fußes gehört das Tarsaltunnelsyndrom. Die Patienten leiden unter Schmerzen oder Missempfindungen am Innenknöchel des Fußes, die bis zur Fußsohle und den Zehen ausstrahlen können. Typischerweise sind die Beschwerden besonders stark am Morgen nach dem Aufstehen aus dem Bett. Die Diagnose kann nur in Zusammenarbeit mit einem Facharzt für Neurologie gestellt werden.
Im Frühstadium kann eine konservative Behandlung zum Erfolg führen. Einlagen zum Ausgleich einer Rückfußfehlstellung, physikalische Maßnahmen oder Injektionen sind geeignete Maßnahmen. Führen diese Therapien nicht zum Erfolg, kann der Nerv operativ freigelegt werden.
Die Mortonsche Neuralgie ist ein typisches Symptom des Spreizfußes. Belastungsabhängige brennende oder stechende Schmerzen im Vorfußbereich sind typisch. Oft werden auch ein Fremdkörpergefühl oder Missempfindungen in den Zehen beklagt.
Die Diagnose wird durch eine klinische Untersuchung gestellt, wobei der Arzt zur letztendlichen Sicherung eine Testbetäubung des Nervs durchführt.
Nach Bestätigung der Diagnose können konservative Maßnahmen (Einlagen, Injektionen) durchgeführt werden. Führen diese nicht zu der gewünschten Beschwerdelinderung, kann der Nerv durch einen operativen Eingriff freigelegt (Neurolyse) oder durchtrennt (Neurotomie) werden. Dies kann sowohl vom Fußrücken, aber auch von der Fußsohle aus erfolgen.
Nach Abschluss der Wundheilung kann der Fuß wieder zunehmend im Konfektionsschuhwerk belastet werden.
Rheumatischer Fuß
Rheumatischer Fuß
Grundsätzlich können bei einer rheumatischen Erkrankung alle Gelenke betroffen sein: Sehr häufig leiden die Patienten jedoch unter einer rheumatischen Vorfußdeformität, die das Gehen und Stehen schmerzhaft einschränkt.
Unter den Mittelfußköpfen bilden sich schmerzhafte Schwielen, die Kleinzehen haben keinen Bodenkontakt mehr (Klauenzehen) und die Großzehe weist oft eine fortgeschrittene Hallux valgus-Fehlstellung auf.
Die konservative Behandlung besteht in einer speziell angefertigten Einlagenversorgung, die die schmerzhaften Stellen polstert und weich bettet. Oft ist orthopädisches Schuhwerk unverzichtbar.
Wenn sich trotz dieser Maßnahmen keine Beschwerdelinderung erreichen lässt oder sich offene Stellen ausbilden, sollte eine operative Therapie erwogen werden. Diese kann wegen der besonderen Betroffenheit der Patienten mit einer rheumatischen Erkrankung auch beidseits durchgeführt werden.
Die operative Therapie besteht in den frühen Stadien in einer Entfernung des Rheumagewebes aus den Gelenken (Synovektomie) und einer Achsenkorrektur der Großzehe und der Kleinzehen.
In fortgeschrittenen Stadien werden die Mittelfußköpfe von einem fußsohlenseitigen Zugang aus entfernt und gleichzeitig die Schwielen beseitigt. Durch zusätzliche Weichteilmaßnahmen gelingt es, die Kleinzehen wieder zu begradigen. An der Großzehe wird eine Versteifung des Großzehengrundgelenks durchgeführt.
Ist das obere Sprunggelenk von der rheumatischen Erkrankung betroffen, so kann im Frühstadium eine Entfernung der Gelenkschleimhaut (arthroskopische Synovektomie) mit anschließender Radiosynoviorthese erfolgen. In späteren Stadien ist entweder eine Versteifung des oberen Sprunggelenks oder die Implantation eines Kunstgelenks erforderlich.
Vor und nach der Operation arbeiten wir eng mit spezialisierten Ärzten aus der Klinik für Innere Medizin, Physio- und Ergotherapeuten sowie Orthopädietechnikern zusammen. Hierdurch erzielen wir eine hohe Versorgungsqualität und Patientensicherheit.
Verletzungen und Erkrankungen von Sehnen
Verletzungen und Erkrankungen von Sehnen
Im Bereich des Fußes ist die Achillessehne am häufigsten von Verletzungen und Erkrankungen betroffen. Der Achillessehnenriss ist ein plötzliches Ereignis, das der Patient als starken Schmerz (Knall, Peitschenhieb) empfindet. Das Gehen und Stehen ist anschließend schmerzbedingt erheblich behindert.
Wenn die Diagnose des Achillessehnenrisses feststeht, besprechen die Ärzte mit dem Patienten das weitere Vorgehen (konservativ oder operativ). Eine konservative Behandlung mit speziellen Schienen und Verbänden (Fuß in Spitzfußstellung) ist je nach Rissform und sonografischem Befund möglich und dauert etwa acht bis zwölf Wochen. Hierfür ist eine regelmäßige Befundkontrolle beim behandelnden Orthopäden bzw. Unfallchirurgen unverzichtbar.
Die operative Therapie des frischen Achillessehnenrisses erfolgt heute in aller Regel minimal invasiv über einen Schnitt von wenigen Zentimetern. Die Nachbehandlung erfolgt in einem speziellen Schuh, wobei der Fuß nach der Wundheilung voll belastet werden kann. Auch hier ist mit einer Rehabilitation von acht bis zwölf Wochen zu rechnen.
Erkrankungen der Achillessehne am knöchernen Ansatz am Fersenbein (Haglund-Exostose) oder im Achillessehnenbereich sind primär eine Domäne der konservativen Behandlung. Nach der Schmerzbehandlung in der akuten Phase sind physikalische Behandlungen und ein regelmäßiges exzentrisches Training der Wadenmuskulatur in aller Regel geeignet, eine Beschwerdelinderung herbeizuführen. Allerdings ist hier mit einer mehrwöchigen Behandlungsdauer zu rechnen.
In seltenen Fällen kann auch eine operative Therapie durchgeführt werden, wenn die konservative Behandlung nicht zum Erfolg geführt hat. Verdickungen in der Achillessehne (Achillodynie) können ebenso wie knöcherne Anbauten am Achillessehnenansatz entfernt werden. Auch hier muss zur Nachbehandlung über sechs bis acht Wochen ein spezieller Schuh getragen werden, der die Achillessehne entlastet.