Waldkliniken Eisenberg
Deutsches Zentrum für Orthopädie
Department Hüfte
Hüfterkrankungen wie Hüftgelenksarthrose, Hüftkopfnekrose oder Hüftdysplasie gehören wie der künstliche Hüftgelenkersatz zu den Schwerpunkten in unserer Klinik. Der Eingriff wird individuell auf die Anatomie jedes einzelnen Patienten abgestimmt.
2018 haben wir am Deutschen Zentrum für Orthopädie 1.053 Totalendoprothesen der Hüfte eingesetzt und 164 Revisionen vorgenommen.
Außerdem betreuen wir Patienten mit Frakturen nach Unfall- und Sportverletzungen und bieten das gesamte Spektrum der Diagnostik: Neben Standards wie Röntgen-, Ultraschall, MRT-Untersuchungen und Knochendichtemessungen verfügen wir für wissenschaftliche Studien auch über ein Ganganalyse-Labor.
Unser Ärzteteam
Keine Ärzte gefunden
apl. Prof. Dr. Steffen Brodt
Departmentleiter Hüfte
Facharzt für Orthopädie & Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, spezielle Orthopädische Chirurgie, Notfallmedizin
Dr. Dimitri Nowack
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. Sebastian Rohe
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
DEGUM Säuglingshüft-Ultraschall
Johannes Mochner
Boris Basalaev
Dr. Kristian Heinz
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Dr. Stephan Reinhardt
Dr. Florian Didrigkeit
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Maria Vogel
Kevin Döhrer
Florian Prager
Hüftkopfnekrose
Hüftkopfnekrose
Unter einer Nekrose versteht man das krankhafte Absterben von Gewebezellen. Bei der Hüftkopf- oder Femurkopfnekrose wird der Hüftkopf nur unzureichend durchblutet, Teile des Hüftkopfes werden zerstört und können im Laufe der Erkrankung zum Einbrechen der Kopfoberfläche führen.
Die Erkrankung geht also mit einer Durchblutungsstörung des Hüftkopfes einher, deren Ursache häufig unklar ist. Patienten, die unter Hüftkopfnekrose leiden, sind oft jünger als Patienten mit Arthrose, die Beschwerden treten erst relativ spät in Erscheinung und führen schließlich zu Schmerzen, die bei Belastung des Hüftgelenks auftreten.
Bei einer Operation versuchen die Ärzte, vor allem bei jüngeren Patienten, das Gelenk so lange wie möglich zu erhalten. Eine Anbohrung des Hüftkopfes soll die Durchblutung im abgestorbenen Gebiet verbessern und das Ödem entlasten, eine Ausräumung der Nekrose und Auffüllung des Defektes mit Knochen soll ein Einbrechen des Kopfes verhindern.
Durch den Einsatz modernster Operationsverfahren kann die Treffgenauigkeit hier deutlich erhöht werden. . Auch durchblutungsfördernde Medikamente können dabei zum Einsatz kommen. Führen die gelenkerhaltenden Maßnahmen nicht zum Erfolg, ist der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks häufig unumgänglich.
Hüftdysplasie
Hüftdysplasie
Die Hüftdysplasie ist eine angeborene Fehlentwicklung des Hüftgelenkes, die schon bei Neugeborenen und Kleinkindern diagnostiziert und behandelt wird.
Dabei ist die Hüftpfanne im Beckenknochen steiler und flacher als normal – sie kann deshalb den Hüftkopf nicht vollständig überdachen. Hieraus resultiert eine unphysiologische Lastverteilung im Hüftgelenk. Dies kann bei Patienten im Jugendalter lange unbemerkt bleiben und erst in späteren Jahren zu Bewegungseinschränkungen (Hinken, Gangstörung), Beinverkürzungen und Schmerzen des Hüftgelenks führen.
Bei einer frühzeitigen Diagnose im Kindesalter können Orthopäden die Hüftdysplasie erfolgreich mit konservativen Mitteln oder gelenkerhaltenden Operationen (Osteotomie des Beckens) behandeln – zur Früherkennung der Dysplasie ist in Deutschland deshalb die Sonographie der Hüftgelenke Teil der U3-Vorsorgeuntersuchung.
Eine Hüftdysplasie kann unbehandelt im Erwachsenenalter zu einer Coxarthrose (Dysplasiecoxarthrose) führen. Dann empfehlen wir – je nach Alter und Befund – entweder eine gelenkerhaltende Operation (Becken- oder Oberschenkelosteotomie) oder einen Gelenkersatz (Hüftendoprothesenimplantation).
Patienten mit angeborener Hüftdysplasie erfordern eine besondere Aufmerksamkeit. Oftmals resultiert aus der Dysplasie eine Beinverkürzung, ein Beckenschiefstand oder ein hinkendes Gangbild. Dies kann sich auf den gesamten Halte- und Bewegungsapparat auswirken.
Ist das Gelenk durch jahrelange Fehlbelastung abgenutzt, hilft oftmals nur noch die Implantation einer Endoprothese. Damit kann eine Linderung der Beschwerden und eine Verbesserung der Funktionalität erreicht werden. Häufig ist jedoch die Anatomie stark verändert und die Knochenqualität vermindert.
Bei der Operation muss deshalb besonders sorgsam vorgegangen werden. Jeder Patient mit Dysplasie-Arthrose erfordert eine individuelle Operationsplanung und -durchführung. Die Spezialisten unserer Klinik kennen sich aufgrund der jahrelangen Versorgung von Dysplasie-Coxarthrosen mit diesem Krankheitsbild besonders gut aus. Wir stehen Ihnen gern beratend zur Seite!
Coxarthrose
Coxarthrose
Die Coxarthrose (Hüftgelenksarthrose) gehört zu den häufigsten Arthroseformen: Da die Hüfte beim Stehen und Gehen Belastungen ausgesetzt ist, die einem Mehrfachen des Körpergewichts entsprechen, kommt es hier auch häufiger zu Verschleißerscheinungen als an den Gelenken der oberen Extremitäten (Schulter, Ellenbogen).
Der Verschleiß beginnt meist im oberen Teil des Gelenks und setzt sich allmählich auf den gesamten Gelenkflächen fort: Dabei kommt es zu einer fortschreitenden Zerstörung der Knorpeloberfläche von Hüftpfanne und Hüftkopf – zuletzt bewegen sich "Knochen auf Knochen". Patienten, die unter der Coxarthrose leiden, klagen meist über Anlaufschmerzen und Belastungsschmerzen im Hüftgelenk, die im Laufe des Tages zunehmen und auch auf Oberschenkel und Kniegelenk ausstrahlen können.
Im Verlauf der Erkrankung steigert sich über Monate und Jahre hinweg auch die Intensität der Beschwerden, Bewegungseinschränkungen und Entlastungshinken können folgen. Im frühen Stadium können wir die Coxarthrose mit Medikamenten und gezielten physiotherapeutischen Maßnahmen behandeln.
Bei einer ausgeprägten Hüftgelenksarthrose ist der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks oft das einzig verbleibende, aber erfolgversprechende Mittel, um den Patienten von seinen Schmerzen zu befreien und ein aktives Leben zu ermöglichen.
Es stehen uns dabei je nach Bedarf und Erkrankungsstadium verschiedene Typen von Hüftendoprothesen zur Verfügung.
Revisionsendoprothetik
Revisionsendoprothetik
Die Revision von Endoprothesen erfordert besonders viel Erfahrung. Ist einmal eine Wechseloperation eines künstlichen Gelenks notwendig, so sieht sich der Operateur jedes Mal aufs Neue mit einer besonderen Situation konfrontiert. Kein Fall gleicht dem anderen.
Egal ob es sich um einen Wechsel der Pfanne, des Schafts oder um eine Gelenkinfektion handelt. Unsere Ärzte analysieren den Fall Schritt für Schritt und werden Ihnen eine entsprechende Lösung anbieten können. Hierbei sind häufig spezielle Implantate, die nach dem Baukastenprinzip kombiniert werden können notwendig.
Sowohl die entsprechenden Materialien, als auch das entsprechenden "Know-how" sind in den Waldkliniken vorhanden. Auch Sonderanfertigungen oder Spezialimplantate sind innerhalb kürzester Zeit, falls nötig, verfügbar.
Mehr über die Revisionsendoprothetik
Infobroschüre zum Download
Infobroschüre "Hüfte"
Alles rund um die Hüfte lesen Sie in unserer Infobroschüre. Gleich hier downloaden.
Weitere informative Broschüren z.B. über unsere Wahlleistungen erhalten Sie über unser Infopaket.
Waldkliniken Eisenberg
Schnell wieder fit
Aktive Menschen möchten nach einem Eingriff schnell in ihr alltägliches Leben zurückkehren. Deshalb setzen wir auf minimal-invasive Operationstechniken.
Für wissenschaftliche Studien steht am Deutschen Zentrum für Orthopädie ein Ganganalysen-Labor zur Verfügung. Hier können wir bei speziellen Fragestellungen die Bewegungsmuster genau erfassen und damit sowohl die Diagnose präzisieren als auch das Ergebnis der Therapie bewerten.
Minimal invasive Hüftoperation
Minimal invasive Hüftoperation
Die Professur für Orthopädie der Friedrich-Schiller-Universität Jena an den Waldkliniken Eisenberg arbeitet seit 1998 an der Weiterentwicklung der minimal invasiven Implantation von Hüftprothesen mit. Diese Methode hat für den Patienten vor allem in der frühen Phase nach der Operation Vorteile. Sie gewährleistet in der Regel eine deutliche Schmerzminderung sowie eine schnellere Mobilisation.
Bei der „MIS-Technik“ legt der Arzt nur einen sehr kleinen Zugang zum Hüftgelenk frei. Insbesondere wird dadurch die umliegende Muskulatur nicht abgelöst. Vielmehr geht der Operateur durch eine anatomische Muskellücke direkt auf das Hüftgelenk zu.
Vorteile dieser Methode sind eine schnellere Belastbarkeit und zügigere Mobilisierung bei reduziertem Schmerzmittelbedarf. Bereits am Tag nach der Operationwird mit Hilfe unserer Physiotherapeuten ein möglichst physiologisches Gangbild eingeübtDas positive Resultat: Patienten erreichen früherein flüssiges Gangbild und können häufig die Gehstützen schon nach wenigen Wochen ablegen.. Zudem ist die verkürzte Narbe ein angenehmes optisches Ergebnis.
Die minimal invasive Hüftoperation bietet sich vor allem für jüngere berufstätige oder ältere Patienten an, die rasch wieder auf die Beine kommen wollen. Nicht geeignet ist die Methode für Patienten mit Voroperationen, Deformitäten des Knochens und Vernarbungen sowie starkem Übergewicht. Bedenklich ist der Eingriff auch für muskelkräftige Patienten und Patienten mit großen knöchernen Verhältnissen. Gemeinsam mit Ihnen besprechen unsere Ärzte den für Sie richtigen Weg.
Digitale Ganganalyse
Digitale Ganganalyse
Die instrumentierte Ganganalyse erlaubt Medizinern und Wissenschaftlern die Bewegungen von Menschen exakt zu erfassen.
Im Gegensatz zur subjektiven Bewertung des Gangbildes, bei denen Ärzte oder Physiotherapeuten den Patienten beobachten, liefert die computergestützte Variante genaue, dreidimensionale Daten zum Gangbild (z.B. Geschwindigkeit, Schrittlänge, Belastung und andere), die mit bloßem Auge nicht oder nur mit Einschränkungen erfassbar sind – eine objektive Bewertung ist gewährleistet.
Das normale Gehen auf ebenen Untergrund wird im Labor messtechnisch analysiert (Laufstrecke ca. 10 Meter bei möglichst 10 Wiederholungen). Dazu werden vor der Messung an definierten anatomischen Punkten kugelförmige, reflektierende Marker mit doppelseitigem Klebeband am Körper befestigt.
Spezielle Infrarot-Kameras, die mit einem Computer verbunden sind, registrieren die Bewegung dieser Marker im Raum. Somit kann das Bewegungsausmaß der Gelenke der unteren Gliedmaßen erfasst und mittels im Boden eingelassener Messplattformen die auf das Sprung-, Knie- und Hüftgelenk wirkende Belastung bestimmt werden. Außerdem lassen sich die Bewegungen des Beckens und bei Bedarf die des Oberkörpers ermitteln.
Der Patient profitiert in zweifacher Weise: Zum einen werden die Befunde vor der Therapie ergänzt und die Diagnose präzisiert, zum anderen können die Mediziner durch wiederholte Ganganalysen nach dem Eingriff den Erfolg der Therapie kontrollieren. Die Ganganalyse kommt im Rahmen von wissenschaftlichen Fragestellungen zur Anwendung.